Di 15. November 2016 Archiv
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Hundreds

Wilderness Tour 2016 + Odd Beholder
Di 15 Nov 2016 Archiv

präsentiert von Flux FM, Intro, Vevo, Kulturnews, musikblog

Am 4. November 2016 erscheint mit „Wilderness“ das dritte Album von Hundreds. Seit ihrem Debüt ist die Musik des Geschwister-Duos offener geworden, ohne dabei etwas von ihren Geheimnissen einzubüßen. Zwei Jahre nach dem letzten Album „Aftermath“ sind Eva und Philipp Milner mutiger und experimentierfreudiger geworden. Als Hörer erfährt man ihre Musik als klar und kraftvoll; die von Philipp sorgsam arrangierten elektronischen Beats treffen auf Evas melancholische Texte. Dabei dominiert eine düstere Sehnsucht, die immer getragen wird von Euphorie und purer Lust an der Musik.

Mit dem neuen Album entstand ein großes, ungewöhnliches und brachiales Werk, das, tief in elektronischen Klangwelten versunken, ein Stück Menschheitsgeschichte intoniert. Dabei durchbrechen die Milners die Strukturen konventioneller Popmusik und ersetzen sie durch ausufernde Arrangements und ungewöhnliche Beats. Trotzdem findet die Platte noch

Platz für den detailverliebten Pop aus der Anfangszeit, der Hundreds 2008 schlagartig bekannt machte. Seit ihrem Debüt haben die Hamburger ausverkaufte Touren in ganz Europa gespielt. Zuletzt supporteten sie Alt-J auf ihrer Deutschlandtour, reisten zum CMJ Festival nach New York, und bespielten 2014 die MUSEXPO in Los Angeles. Auf ihrer Reise werden sievon dem Schlagzeuger Florian Wienczny unterstützt, der die Geschwister begleiten wird. Hundreds arbeiten für die Live-Shows mit Künstlern zusammen, die mit ihnen gewachsen sind, die Musik blind verstehen und umsetzen.

Mit ihrem zweiten Album “Aftermath” haben uns die Milners mit in den Wald ihrer Kindheit genommen. Als Rückzugsort und unheimliche Fantasiewelt spielt der Wald auch im neuen, dritten Album “Wilderness” eine entscheidende Rolle. Im Sommer 2015 begann dazu die Arbeit im hauseigenen Studio im Wendland.

So handelt das Album vom Einbruch des Menschen in die unberührte Natur. Hundreds schreiben mit dem Album eine berührende und soundgewaltige Kulturgeschichte, in der klar wird: Der Mensch ist des Menschen Wolf und wird sich am Ende selbst vernichten. Produziert wurde das Album teilweise von Jochen Naaf , der schon als Co-Produzent bei der Single „Our Past“ mitwirkte. Mit „Wilderness“ wagen die Milners wieder etwas Neues: Ein Neuanfang als Befreiungsschlag.

 

Odd Beholder

Du sitzt eher ungemütlich auf einem Bierharass und guckst den Sternen beim Drehen zu. Wahrscheinlich neigt die Welt sich langsam in den Arsch, aber mit diesem Gedanken ist dir nicht geholfen. Du bist Austauschschüler auf Lebzeit, betrinkst dich mit Schlangenwein, gestern noch stapftest du im Mondschein auf der chinesischen Mauer herum. Du glaubst, dass dein einziges Problem ist, dass dich so gottverlassen fühlst und schüchtern bist. Dabei hast du keinen Empfang. Nicht mal ein Sendungsbewusstsein. Ladies and Gentlemen: Odd Beholder

Die Wärme von Säugetieren. Der Klang des Meeres. Ein Junge, der lächelt. Wenn man etwas lange und gründlich genug betrachtet, wird man zu diesem etwas. Und wenn das passiert, verschwindet man. Gelassenheit. Krachfetzen. Das Getöse, mit dem Blut durch Adern fließt. Die Schüchternen, angezogen vom Rampenlicht.
Er stürmt instinktiv nach vorn. Sie züchtet Notizen wie Bakterien in einer Petrischale. Alles Forschung. Zögern. Dinge, die nicht gesagt wurden. Bis zur Lähmung nachdenken. Chaos. Die Perspektive verändern. Lieder schreiben, um Rührung haltbar zu machen für raue Zeiten.

Regen. Elektrizität. Klang als Textur. Klänge sammeln. Synthesizer und Drum Machines. Wege finden, dem umtriebigen Geist zu entkommen und Angst in Schach zu halten. Zum Glück ist Poesie ein Kode, die gefährlichsten Dinge lassen sich aussprechen, ohne sie tatsächlich zu sagen.

Odd Beholder wurde 2013 in einem Luftschutzkeller in Dietikon gegründet. Daniela Weinmann schrieb die Lieder in der Wohnung des Künstlers Curdin Tones in Amsterdam. Aufgenommen wurde die Musik in Berlin. Live ist Odd Beholder von minimalistischem Drumprogramming und Synthsounds geprägt. Den Videoclip zur Single „Landscape Escape“ drehten die Berliner Filmer Grambow & Kirchknopf in Aserbaidschan in Zusammenarbeit mit der Azerbaijan Social & Modern Dance Association. Für das EP-Cover konnten sie die Künstler Taiyo Onorato und Nico Krebs gewinnen. Ihre Debüt-EP erschien am 16. September 2016 bei Sinnbus Records.

 

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