
Life Of Agony

Unter den führenden Alternative- und Metal-Bands, die in den 1990er-Jahren ihren weltweiten Erfolg begründeten, nehmen Life of Agony in vielerlei Hinsicht eine Sonderrolle ein. Zunächst gelten sie als einer der ersten international gefeierten Rockacts, denen der Spagat zwischen der massiven Härte des Metal und der emotionalen Intensität des Alternative Rock so kunstvoll wie spielerisch gelang. Außerdem sind sie wohl die einzige weltweit bekannte Metal-Band, die gleich zwei Mal aus voller Überzeugung ihr endgültiges Ende postulierte – nur, um dann jeweils zwei Jahre später fast in Original-Besetzung erneut zu reüssieren. Musikalisch spielen Life of Agony in ihrer eigenen Liga, schon weil sich ihre sechs Alben stilistisch und im Sound stark voneinander unterscheiden, gleichzeitig immer eine klar erkennbare Handschrift tragen und stets international erfolgreich waren. Denn der – für betont harte Rockmusik ungewöhnliche – künstlerische Kern aus dunkler Romantik, zehrender Melancholie mit einer selten markanten Melodiosität, ergreifender Emotionalität im Wechselspiel mit brachialen Passagen sowie einer lyrischen Feinsinnigkeit bei der Betrachtung mentaler Krankheiten blieb immer derselbe. Gerade darin sind Life of Agony Meister ihres Fachs: Menschen mit psychischen Erkrankungen und all ihren Schmerzen, Ängsten und Alltagsproblemen nicht nur ein musikalisches Zuhause zu geben, sondern gleichsam das Gefühl, verstanden zu werden. Nicht umsonst kreisen ihr erstes, weltweit erfolgreiches und vom US-Rolling Stone unter die „100 besten Metal-Alben aller Zeiten“ gekürtes Album „River Runs Red“ ebenso wie das bislang letzte, 2019 erschienene Werk „The Sound of Scars“ inhaltlich um ein und dieselbe fiktive Person, die zwischen Todessehnsucht, Verzweiflung, Identitätskrisen und Depressionen versucht, ihren Platz in der Welt zu finden.
Auf ihren fünf Deutschland-Shows wird das New Yorker Quartett begleitet von den ebenfalls 1989 gegründeten Hardrockern Ugly Kid Joe, die nach einer 14-jährigen Auszeit seit 2010 wieder aktiv sind und seither zwei neue Alben veröffentlichten. Schon rein historisch sind diese beiden Bands ein besonderes Package, sie verbindet ein einzigartiges Band: Nach dem Ausstieg Keith Caputos bei Life of Agony 1997 engagierte die Band für die folgenden drei Jahre bis zu ihrem ersten Split einen neuen Frontmann: Ugly Kid Joe-Sänger Whitfield Crane.
Präsentiert wird die Tour von Rock Hard.