„Wenn wir sowieso schon alle im Feuer unserer eigenen Dummheit umkommen, können wir genauso gut einen entsprechend geistesgestörten und destruktiven Soundtrack dazu haben“, meint Daniel Davey a.k.a. Dani Filth, das Mastermind hinter der britischen Extreme-Metal-Legende Cradle Of Filth.
Das ist bemerkenswert klar und deutlich, wenn man weiß, dass seine Texte in durchaus gehobener Sprache ohne ein paar grundlegende Kenntnisse in englischer Literatur, Philosophie und angewandter Vampirologie nicht ganz einfach verständlich sind. Aber die Lage ist nun mal wie sie ist und da darf man sich schon mal fragen, ob nicht jegliche Existenz eigentlich nutzlos ist. Folgerichtig heißt die jüngste Platte der alten Heroen auch „Existence Is Futile“. Vor gut 30 verstörenden Jahren direkt von der Hölle hinauf in das charmante britische Suffolk geschleudert, sind Cradle Of Filth ein unbestrittener Gigant in der Heavy-Metal-Szene. Die Band unter der Herrschaft von Filth hat drei Jahrzehnte der Herausforderungen und unzähligen Besetzungswechsel mit vielen Gastmusiker*innen überstanden und sich nicht nur einen besonderen Ruf als kreative Kraft des Metal erarbeitet, sondern auch als eine der aktivsten Livebands der Szene. Aber als der Band die Auftrittsmöglichkeiten genommen wurde, war die Zeit gekommen, ein Manifest des Existenzialismus aufzunehmen. Die unausweichliche Isolation mit ihrer erdrückenden Atmosphäre war dafür natürlich die beste Voraussetzung. Die rasante Live-Energie der Band sprudelte im Studio und trieb jedes Mitglied zu neuen Höchstleistungen. Kombiniert mit den labyrinthischen Arrangements und dem packenden Bombast ist „Existence Is Futile“ das lebendigste Studioalbum der Band bis dato. Im Herbst kommt dann die Zeit, die Botschaften der Platte auch auf die Bühne zu tragen und unter den Fans zu verbreiten. Im Oktober kommen Cradle Of Filth auf Tour und als Support begleiten sie Alcest, die französischen Brüder im Metal-Geiste.