So 7. Mai 2023 Archiv
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Philip Selway

John J Presley
So 7 Mai 2023 Archiv

Bei all dem, was Philip Selway so treibt, kann man sich immer wieder drüber freuen, wenn er sich Zeit für ein neues Soloalbum nimmt. Denn die waren bisher allesamt mehr als gelungen. Los ging es mit dem traurig-schönen, fast folkigen „Familial“ aus dem Jahr 2010, bei dem sich so mancher die Augen und Ohren rieb. Bei Stücken wie „A Simple Life“ fragte man sich schon: Ist dieser wundervolle Sänger tatsächlich auch der Typ, der bei Radiohead diese vertrackten Drum-Rhythmen liefert? Ist er. 2014 folgte „Weatherhouse“, wo Selway die Klangfarbe noch ein wenig dunkler färbte und bei „Ghosts“ und „Waiting For A Sign“ sogar New Wave Vibes zuließ. 2017 erschien dann der Filmsoundtrack zu „Let Me Go“ aus seiner Feder, der von traurigen, instrumentalen Streicherstücken bis melancholischen Folksongs so einiges zu bieten hat. Parallel dazu kam er noch seinen Pflichten als Radiohead-Mitglied nach, spielte in der Allstarband in „Harry Potter und der Feuerkelch“ für Harry und seine Mitschüler:innen, schrieb ein Stück für BBC3, lieferte die Scores zu den Indie-Filmen „Camilla“ und „Sea Longing“ und wurde 2014 von der Rambert Dance Company gebeten, die Musik für die erste Neuinterpretation einer Choreographie von Merce Cunningham zu schreiben.

Am 24. Februar ist nun Philip Selways neues Soloalbum „Strange Dance“ erschienen, dass ihn wieder mal als hochmusikalischen Melancholiker zeigt. Zum Beispiel auf „Check For Signs Of Life“, bei dem er zu grandiosen Streichern fast flüsternd über das Leben und das Sterben singt. Oder im Titelstück „Strange Dance“, dessen dunkler Drum- Rhythmus ein wenig an „Red Right Hand“ von Nick Cave erinnert. Wir freuen uns sehr, dass Philip Selway die neuen Songs am 7. Mai bei einer exklusiven Deutschlandshow im Columbia Theater vorstellen wird.

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