Di 20. November 2018 Archiv
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Zeal & Ardor

Nyos Stranger Fruit - Tour 2018
Di 20 Nov 2018 Archiv

Schweizer Kreativ-Metaller Zeal & Ardor 

Ursprünglich waren Zeal & Ardor das innovative Werk eines Einzelnen, die musikalische Kreation des schweiz-amerikanischen Songwriters Manuel Gagneux. Inzwischen hat das wachsende Interesse an seinem „Ein-Mann-Versuch“ dafür gesorgt, dass das Projekt zu einer vollwertigen und international tourenden Band heranwuchs. Schon im Jahr 2017 gab sie bereits diverse Konzerte in Deutschland. Mit „Stranger Fruit“ (Radicalis/MVKA/Rough Trade) legen Zeal & Ardor nun das zweite Album vor, das einen weit wuchtigeren Sound erzeugt.

Schon der Name des Projekts liefert einen ersten Hinweis auf die Gefühlswelt seines Urhebers Manuel Gagneux, Zeal & Ardor bedeutet im Deutschen „Eifer & Leidenschaft“. Mit diesen beiden Tugenden, sowie vielen weiteren Talenten, ging der Songwriter für sein Debütalbum „Devil Is Fine“ (Radicalis/MVKA/Rough Trade) zu Werke. Heraus kam ein Mix aus Black Metal, Field Recordings, Delta Blues, Jazz, Ring Shouts, Spieluhrmelodien, Hip-Hop Beats, Soul und Gospel – alles im Dienste des Teufels, versteht sich. „Devil Is Fine“ bot Aufnahmen, die Genrerahmen sprengten und ein dunkles, diabolisches Universum erschafften.

Jetzt legt Manuel Gagneux nach und serviert mit „Stranger Fruit“ Musik, die zu den Wurzeln des Rock´n´Roll zurückgeht. Er mischt Blues, Gospel und Soul mit harten Riffs und erforscht so eine neue Klangwelt. Lange Monate schottete Gagneux sich völlig ab, um am neuen Material zu arbeiten. Anschließend ging er mit Produzent Zebo Adam und Mixer Kurt Ballou (Converge, Kvelertak, Nails) an die Aufnahmen. Obwohl „Stranger Fruit“ größer und wuchtiger tönt als der Vorgänger, klingt es immer noch unverwechselbar nach Zeal & Ardor. Der Albumtitel und die Texte beziehen ihre Inspiration von Billie Holliday und ihrem dunkel raunenden Hit „Strange Fruit“, der die Grausamkeit der Rassentrennung und Lynchmorde in den USA thematisiert. Darauf bezieht sich auch der neue Zeal & Ardor-Titel „Built On Ashes“, hier ertönen unheimliche Melodien inmitten eines krachenden Metal-Infernos. „Like a strange fruit out of season / You are bound to die alone“, singt Gagneux düster, „And you will swing free in the breeze then.“

An der Oberfläche erzählen die 16 Songs kleine isolierte Geschichten, doch in ihrer Tiefe stecken Referenzen an die Magie der Goetia, den Kult der Yoruba und okkulte Literatur. Während die Musik des gesamten Albums vor Wut schäumt, will Manuel Gagneux mit „Stranger Fruit“ vereinen und nicht spalten. Er möchte zu Aktionen inspirieren und keine Trägheit verbreiten, denn die Hoffnung ist Teil seiner düsteren Melancholie.

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